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Thomas Gemperle im Interview: «Was leistet politik.ch?“

Thomas Gemperle im Interview: «Was leistet politik.ch?“

Für das Projekt „Smart Unterwegs“ des Kantons Aargau interviewt Lea Fischbacher vom Kommunikationsdienst des Regierungsrats Thomas Gemperle, Mitgründer und Geschäftsführer von politik.ch, zu den Fragen der Digitalisierung von Politik und den Leistungen von politik.ch.

Thomas Gemperle, Mitgründer und Geschäftsführer von politik.ch, im Interview mit Lea Fischbacher vom Kommunikationsdienst des Regierungsrats des Kantons Aargau.

Lea Fischbacher: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Smart Unterwegs. Wir sind heute unterwegs in Bern – wie ihr im Hintergrund seht: Das Bundeshaus. Hier wird Politik gemacht. Und genau um das geht es heute: Digitalisierung in der Politik.

Mit mir hier ist Thomas Gemperle, er ist Mitgründer von politik.ch. Herr Gemperle, erzählen Sie am besten selbst: Was ist politik.ch?

Thomas Gemperle: politik.de ist einerseits eine Plattform für das Monitoring von politischen Geschäften, das heisst, wir lesen einmal täglich – in der Nacht – von sämtlichen 26 kantonalen Parlamenten sowie vom Bundesparlament – alle politischen Geschäfte ein und stellen diese unseren Kunden zur Verfügung.

Ihnen steht einen Volltext-Suche über alle Geschäfte zur Verfügung. Wenn sie also interessiert, ob in einem Kanton etwa zum Thema Prämienverbilligung ein Vorstoss lanciert worden ist, dann werden sie informiert, sobald die Daten dazu online sind. Andererseits stellen wir diese Daten auch zur Verwaltung dieser Geschäfte zur Verfügung, das heisst, dass unsere Kunden z.B. Notizen zu diesen Geschäften erstellen. Sie erstellen zudem Reports und Berichte durch unsere Tool. Sie machen weiterhin Auswertungen und Rankings. Wir legen alle Daten strukturiert ab und haben so eine gute Grundlage für Statistiken und Analysen.

Lea Fischbacher: Woher haben Sie all diese Informationen, wann wo was entschieden worden ist?

Thomas Gemperle: Wir verwenden vor allem Open Government Data, also öffentlich verfügbare Daten, die auf den Plattformen der Kantone und vom Bund zu finden sind. National haben wir auch Abstimmungsresultate von National- und Ständeräten, womit wir auch weitere Analysen über das Abstimmungsverhalten machen können.

Lea Fischbacher: Also Open Government Data, das heisst ja, dass die Daten öffentlich zugänglich sind und man würde die Daten auch selbst auffinden? Wofür brauche ich dann politik.ch?

Thomas Gemperle: Das ist so: Sie würden diese Daten mit entsprechendem Aufwand auch finden. Wir sind die Plattform, wo sämtliche Geschäft von allen Kantonsparlamenten auf einer Seite vereint sind. Das heisst, dass wir sie auch im Volltext durchsuchbar machen. Wir indizieren alle zusätzlich hochgeladenen Anhänge im PDF-Format und lassen eine Texterkennung vornehmen. In vielen Kantonen werden eingereichte Vorstösse oft nur eingescannt und im Internet veröffentlicht. Wir sammeln alle Daten auf einer Plattform und machen sie für unsere Kundnen durchsuchbar.

Lea Fischbacher: Haben Sie ein Beispiel, wer etwa interessiert ist an Ihren Analysen und Auswertungen? Wer sind Ihre Kunden?

Thomas Gemperle: Unsere Kunden sind Personen, die professionell mit Politik zu tun haben: Verbänden, Lobbyisten, Public-Affairs-Abteilung, aber auch Medien, die Interesse haben an Analysen und Transparenz der politischen Prozesse.

Lea Fischbacher: Sie sind noch ein relativ junges Unternehmen, welches eben erst gestartet ist. Wo sehen Sie sich in fünf jahren mit Ihrer Plattform?

Thomas Gemperle: Wir sind knapp zwei Jahren definitiv unterwegs und haben davor einen kleinen Prototypen gebaut. Wir entwickeln uns immer mit unseren Kunden weiter. Ein konkretes Kundenbedürfnis steht immer am Anfang einer konkreten Weiterentwicklung. Da gibt es sehr viele Ideen, etwa im Hinblick auf die Voraussehbarkeit von politischen Ereignissen, was den Einsatz von künstlicher Intelligenz betrifft. Wenn man z.B. Abstimmungsresultate der Parlamente aus der Vergangenheit hat und daraus Schlüsse für die Zukunft ziehen zu können – das ist zwar derzeit noch Zukunftsmusik, aber doch konkret vorhandene Ideen, wir man diese politischen noch effizienter nutzen könnte.

Lea Fischbacher: Merci vielmals für diesen Einblick in den grossen Bereich der Digitalisierung von Politik. Schalten Sie auch das nächste mal wieder ein, dann sind wir Smart Unterwegs in Aarau.


Das Interview fand im Juli 2019 in Bern statt. Unsere aktuellen Leistungen können Sie hier jederzeit ansehen. Gern stellen wir Ihnen unsere aktuelle Roadmap zur Verfügung und freuen uns, wenn wir Ihnen unsere Plattform persönlich präsentieren dürfen.

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